Präzisions-Isolationsmesser

 
letzte Änderung 2013-06-13
Inventarnummer 00150
Bezeichnung Präzisions-Isolationsmesser mit Kurbelinduktor, Kreuzspulmesswerk und zusätzlichem Voltmeter
Hersteller Siemens & Halske
Datierung 1. Qu. 20. Jh.
Kategorie passive Messgeräte Prüfapparate
Material Holz, Ebonit, Pressstoff, Glas, Messing, Eisen
Abmessungen (BTH) 235 ∙ 250 ∙ 165 mm
Masse 8,5 kg
Zustand 3
Das Gerät befindet sich nicht mehr im Originalzustand - ein Widerstand wurde ersetzt.
Markierungen Skalennummer:2328405
Beschreibung (siehe unten)
Referenz Siemens Handbücher Band 6 - Elektrische Messungen, 1928, Seite 251 folgende

Anmerkungen

(Quelle: Siemens Handbücher Band 6 - Elektrische Messungen, 1928, Seite 251 folgende)
In manchen Fällen, besonders bei der laufenden Überwachung des Isolationswiderstandes von Anlagen, ist es wünschenswert, noch genauere Messungen zu machen, die auch kleine Änderungen des Isolationswiderstandes scharf hervortreten lassen. Der im folgenden beschriebene Präzisions-Isolationsmesser erfüllt diese Anforderungen.

Die Erhöhung der Messgenauigkeit wird bei diesem Isolationsmesser dadurch erreicht, dass an Stelle des einfachen Drehspulmesswerks ein Kreuzspul-Messwerk verwendet wird. Hierdurch wird das Messergebnis von den bei einem Kurbelinduktor unvermeidlichen Schwankungen der Meßspannung praktisch unabhängig. Zudem besitzt das Messgerät einen besonderen Spannungsmesser, der die vom Induktor erzeugte Spannung anzeigt. Um Fehler des Messgeräts zu infolge der Kapazität der zu untersuchenden Leitungsteile zu vermeiden, erhält der Induktor an Stelle des Doppel-T-Ankers einen Dreifach-T-Anker, der einen fast pulsfreien Gleichstrom liefert. Um den Apparat auch bei höheren Spannungen verwenden zu können, wird der Induktor für Spannungen bis 1000 Volt ausgeführt.

Bei Isolationsmessungen schließt man den unbekannten Widerstand an die Klemmen 1 und 3 an, und zwar so, dass die Klemme 3 an Erde kommt, und schaltet die Lasche bei Klemme 6 ein. Der vom Induktor M gelieferte Strom fließt dann über den eingezeichneten Widerstand nach Klemme 3, durch den unbekannten Widerstand nach Klemme 1 und geht dann über die Spule a des Kreuzspulmesswerks zum Minuspol des Induktors zurück. Ein Zweigstrom geht über die rechts gezeichneten Vorwiderstände, über den Dreheisen-Spannungsmesser V und die Spule b des Kreuzspulmesswerks nach dem Minuspol zurück. Der Spannungsmesser V zeigt also die vom Induktor erzeugte Spannung an.
Bei Widerstandsmessungen schließt man den unbekannten Widerstand an die Klemmen 2 und 3 an und schaltet die Laschen bei 1 und 6 ein. Durch die Lasche bei 1 wird der Stromkreis des Induktors geschlossen, so dass der Strom vom +-Pol des Induktors nach der Lasche zur Klemme 1 und von hier über die Spule a zum Minuspol zurückfließt. Der zwischen den Klemmen 2 und 3 liegende unbekannte Widerstand liegt im Nebenschluss der Spule a. Der Spannungsmesser V ist in gleicher Weise wie bei der Isolationsmessung durch die Lasche 6 angeschlossen. Da der unbekannte Widerstand bei dieser Messung im Nebenschluss zum Messinstrument liegt, läuft die Skala für Widerstandsmessungen im entgegengesetzten Sinne wie für die Isolationsmessung.
Für Spannungsmessungen lässt man beide Laschen offen und schließt je nach der Größe der zu messenden Spannung zwischen den Klemmen 4 und 6 bzw. 5 und 6 an. Da der Spannungsmesser V ein Dreheisenmesswerk hat, kann man sowohl Gleichstrom- wie auch Wechselstrom messen.