Fernübertragung von Meßwerten |
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Auszüge des Handbüchleins "Elektrische und wärmetechnische Messungen" der Firma Hartmann & Braun AG Frankfurt/Main, 2. Auflage, 1941 (H&B Druckschrift 481a / 20.000 / 6.41). Entsprechend UrhG §66 ist die Schutzfrist inzwischen abgelaufen (Stand von 2012), der Inhalt ist daher gemeinfrei. Das gescannte Büchlein findet sich im Abschnitt Schrifttum als PDF Datei. |
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In Meßzentralen erfolgt die Anzeige der Meßgrößen in der Regel weit entfernt von der Meßstelle. Für Geräte mit elektrischem Meßwerk (z. B. elektrische Temperatur-Meßgeräte) spielt diese Entfernung keine Rolle. Bei mechanischen Meßgeräten jedoch, wie bei Druck- und Mengenmessern ist eine Fernanzeige nur beschränkt möglich, nämlich bis etwa 50 m. Die Zeigerstellungen der Meßgeräte werden deshalb durch Elektro-Fernsender auf elektrische Anzeigegeräte (Schreiber, Regler) übertragen. |
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Bild 19 zeigt das Prinzip der elektrischen Fernübertragung durch Widerstands- Fernsender. Mit der Zeigerachse des Meßgerätes (in diesem Fall eines Rohrfeder - Druckmessers) ist ein Stromabnehmer gekuppelt, der auf einer feststehenden Wicklung aus Widerstandsdraht schleift. Die Wicklung wird dadurch in zwei Widerstandszweige geteilt, die sich entsprechend der jeweiligen Zeigerstellung ändern. Als Empfangsgerät wird ein Kreuzspulgerät angeschlossen, das auf das Verhältnis der Teilströme in den beiden Widerstandszweigen anspricht. Jede Drehung der antreibenden Achse wird so praktisch ohne Verzögerung genau übertragen. Die Übertragung kann über große Entfernungen (bis etwa 50 km) erfolgen. |
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Der Stromverlauf ist aus Bild 20 ersichtlich. Der Meßstrom fließt von der Batterie zur Schleifbürste, teilt sich dort in die beiden Widerstandsabschnitte der Fernsenderwalze und fließt durch die beiden Fernleitungen zu den beiden Spulen des Kreuzspulgerätes; eine gemeinsame Rückleitung führt zurück zur Batterie. |
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Bei der Fernübertragung des Flüssigkeitsstandes ist eine Schwimmervorrichtung erforderlich, durch die die Änderungen des Standes in eine Drehbewegung umgesetzt werden. Bild 21 zeigt eine solche Vorrichtung zur Vorratsmessung explosibler Flüssigkeiten, z. B. des Brennstoffes in Flugzeugen. Der Schwimmer im Tauchrohr gleitet, je nach der Höhe des Flüssigkeitsspiegels, auf und ab. Bei dieser Bewegung wird er durch eine seitliche Führungsrolle gedreht, die in einen spiralförmig verlaufenden Schlitz des Tauchrohres geführt ist. Die Drehung des Schwimmers überträgt sich auf die Mittelachse, die am oberen Ende den treibenden Teil einer magnetischen Kupplung trägt. Darüber liegt, durch eine unmagnetische Wand vollkommen abgedichtet, der getriebene Teil der magnetischen Kupplung, mit dem der Fernsender starr gekuppelt ist. |
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