Vollnetz

 
letzte Änderung 2013-12-08
Inventarnummer 00663
Bezeichnung Vollnetz
Hersteller Excelsior-Werke Kiesewetter
Datierung ca. 1936
Kategorie aktive Messgeräte Röhrenprüfgeräte
Material Holzkästchen, bestannt mit schwarzem Gewebe, Pertinax, Messing, Glas, Papier, Stoff
Abmessungen (BTH) 155 x 225 x 85 mm
Masse 1,5 kg
Zustand 2A
Markierungen Firmenschild auf der Stirnseite, Firmenlogo und Name "Vollnetz" auf der Skala des Messgeräts; Bedienungsanleitung auf der Innenseite des Deckels
Skalennummer: 381260
Beschreibung Das Röhrenprüfgerät "Vollnetz" ist ein einfach aufgebautes und auch sehr einfach anzuwendendes Gerät zur Röhrenprüfung, Spannungs- und Strommessung und zur Prüfung von Widerständen und Kapazitäten. Das Gerät dient zur quantitativen Prüfung, exakte Messungen sind damit nicht möglich.
Die gesamte Schaltung ist in einem kleinen Holzkästchen mit verschließbarem Deckel eingebaut.
Referenz -

Messbereiche

Stromart DC
Spannung DC: 0 ... 5 / 50 / 500 V
Strom DC: 0 ... 1 mA (weitere Messbereiche über Nebenwiderstände)
Widerstand 50.000 Ω ... 5 MΩ
Kapazität 100 cm ... 15.000 cm (ca. 110 pF ... 16,5 nF)

Gerätecharakteristik

Messgenauigkeit -
weitere technische Daten Geeignet für Röhren mit Sockel B3, B4 und C und mit 4 oder 20 Volt Heizspannung.
Datenblatt nicht vorhanden
Handbuch Bedienungsanleitung auf der Innenseite des Deckels
Schaltplan nicht vorhanden
Netzanschluss 110 / 127 / 220 Volt, 50 Hz
Bestückung 1 x Glimmröhre

Gebrauchsanweisung

[00663] Kleines Röhrenprüfgerät "Vollnetz", Excelsiorwerke Kiesewetter; ca. 1936

(Abschrift der Gebrauchsanweisung)
Vor Anschluß an die Steckdose überzeuge man sich, ob der Apparat für die richtige Spannung eingestellt ist! Die Einstellung befindet sich direkt oberhalb des Messinstrumentes. Der Apparat ist bei Lieferung für 220 V. eingestellt. Die Einstellung für eine andere Spannung erfolgt durch Herausschrauben der Schraube bei 220 und Einschrauben an der mit 110 oder 127 bezeichneten Stelle.

Röhren-Prüfung:
Das Gerät wird an das Wechselstromnetz angeschlossen. Die rote Lampe dient zugleich als Kontroll-Lampe und zeigt an, daß das Gerät unter Spannung steht. Besitzt die Röhre eine Außenklemme, so ist diese bereits bei der Vorprüfung mit einer der beiliegenden Litzen an die Buchse "Außenklemme" des Prüfgeräts anzuschließen.
Elektrodenschluß-Prüfung: Durch Einstecken der Röhre zuerst in die Fassung "Vorprüfung" und alsdann in die Fassung "Leistungsprüfung" wird eine Elektrodenschluß-Prüfung vorgenommen. Brennt hierbei die rechte helle Lampe, so liegt ein Elektrodenschluß vor. Die Leistungsprüfung ist alsdann zwecklos, eine Beschädigung des Meßinstruments kann jedoch nicht erfolgen.
Heizfaden-Prüfung: Während die Röhre in der Fassung "Vorprüfung" steckt, kann man durch Drücken des Knopfes "Vorprüfung" die Heizfaden-Prüfung vornehmen. Bei durchgedrücktem Knopf muß die linke rote Lampe weiterbrennen; ansonsten ist der Heizfaden unterbrochen.
Leistungsprüfung: Liegt kein Elektrodenschluß vor, so ist die Leistungsprüfung durch Drücken des dafür bezeichneten Knopfes vorzunehmen und der Wert an dem Meßinstrument abzulesen. Dieser Wert ist mit beiliegender Tabelle zu vergleichen. Bei Leistungsprüfung ist die Anheizdauer 2 Minuten.

Verwendung als Volt- und Amperemeter für Gleichstrom:
Das eingebaute Drehspul-Instrument ist, nachdem der Netzstecker vom Lichtnetz getrennt ist, als Universalinstrument für Gleichstrom verwendbar.
Spannungsmessungen: Zu dem Zweck wird das Instrument an der mit - und einer mit 5, 50 oder 500 Volt bezeichneten Buchse angeschlossen. Der Stromverbrauch beträgt 1 mA bei Vollausschlag (1000 pro Volt).
Strommessungen: Zur Verwendung als Amperemeter liefer ich vorsteckbare Nebenwiderstände, welche einseitig mit ihren Steckerstiften in die Buchsen - und + gesteckt werden und andererseits mit - und + bezeichnete Buchsen besitzen. Bei Messungen bis zu 1 mA erfolgt der Anschluß direkt an den Buchsen - und +, wobei der Spannungsabfall 0,1 Volt beträgt.

Prüfungen mit der Glimmröhre:
Das Gerät ist an das Netz anzuschließen. Der Anschluß der Prüfleitung erfolgt an den links oben befindlichen Buchsen. Die Prüfspannung beträgt dann ca. 100 Volt.
Widerstandsprüfungen: Bei Anschluß der Prüfleitung an eine Widerstand wandert der Lichtstrahl in der Röhre entlang. Widerstandswerte zwischen 50.000 Ω und 5 M Ω lassen sich an der angebrachten Widerstandsskala ablesen. Ist der Widerstand kleiner als 50.000 Ω, so leuchtet die Röhre in der vollen Länge, ist er größer als 5 M Ω, so ist kein Leuchten wahrnehmbar.
Kapazitätsprüfungen: In der gleichen Weise lassen sich Kondensatoren prüfen. Von 100 bis 15.000 cm Kapazität kann man an der Skala ablesen. Bei geringerer Kapazität als 100 cm ist kein Leuchten zu erkennen. Über 15.000 cm oder bei Kurzschluß leuchtet die Röhre in ihrer vollen Länge. (Anmerkung: Eine Kapazität von 1 cm im Gaußschen Einheitensystem entspricht ca. 1,1 pF im SI-EInheitensystem)

Aufnahmen des Geräts ...

[00663] Kleines Röhrenprüfgerät "Vollnetz", Excelsiorwerke Kiesewetter; ca. 1936 [00663] Kleines Röhrenprüfgerät "Vollnetz", Excelsiorwerke Kiesewetter; ca. 1936 [00663] Kleines Röhrenprüfgerät "Vollnetz", Excelsiorwerke Kiesewetter; ca. 1936 [00663] Kleines Röhrenprüfgerät "Vollnetz", Excelsiorwerke Kiesewetter; ca. 1936