Rel mse 48

Die folgende Dokumentation ist noch nicht abgeschlossen oder wird gerade überarbeitet. Die darin enthaltenen Informationen können unvollständig oder auch falsch sein. Es ist auch nicht sichergestellt, dass die Abbildungen zu dem hier beschriebenen Gerät passen!

Rel mse 1001

Im Katalog Messgeräte für die Fernmeldetechnik, Ausgabe Mai 1931, findet sich auf Seite 93 ein Strom- und Spannungszeiger für Tonfrequenz – Rel mse 1001. Dieses Gerät kann als Vorgänger des Rel mse 48 betrachtet werden.

Wie in der Abbildung zu sehen, handelt es sich dabei um zwei einzelne Geräte, dem Bereichsumschalter mit Gleichrichter und einem Anzeigeinstrument vom Typ Z.

Rel mse 48 a

Ab ca. 1934 fertigte Siemens & Halske dieses kleine und handliche Gerät zum schnellen und einfachen Messen von tonfrequenten Strömen und Spannungen, vor allem in der Fernmeldetechnik. Es benötigt zum Betrieb keine zusätzlichen Hilfsspannungen und kann wie ein gewöhnliches Messgerät benutzt werden.

Geräte dieser Bauart wurden bis Anfang der 1950er Jahre in größeren Stückzahlen gefertigt.

Gegenüber einem hochempfindlichen Hitzdraht-Messgerät hat das Gerät den Vorzug einer etwa zehnfach höheren Empfindlichkeit und eines etwa hundertfach kleineren Leistungsverbrauchs. Überlastungen verträgt dieses Gerät besser als Hitzdraht- und Thermo-Messgeräte. Der Messbereich lässt sich wie bei Gleichstrom-Messgeräten durch Vor- und Nebenwiderstände erweitern.

Der mechanische Aufbau ist einfach und robust. Durch einen eingebauten Taster kann das Messwerk kurzgeschlossen werden. Beim Schließen des Deckels wird dieser Taster automatisch betätigt. Die elektrodynamische Dämpfung des Messwerks wird maximiert, Erschütterungen haben dadurch kaum mehr einen Einfluss auf die beweglichen Teile des Messwerks.

Zwei Varianten ...

Rel mse 48 a
Ser-Nr.: 119587
Inventar-Nr: 00243
ca. 1934
Rel mse 48 a
Ser-Nr.: 344035
Inventar-Nr: 00137
ca. 1941
Anmerkungen
Außen sind die beiden Geräte nahezu identisch. Die Bespannung des Gehäuses ist anders, auf dem Modell von 1941 sind zwei zusätzliche Schrauben auf der Frontplatte zu erkennen und die Aluminiumschilder zeigen unterschiedliche Schaltbilder.
Innen zeigt sich ein gravierender Unterschied:
Der Gleichrichter, bis 1941 ein Kupferoxydul-Gleichrichter in Säulenform in Grätz-Schaltung, wurde durch einen speziellen Gleichrichter in Verdoppler-Schaltung (Delon-Schaltung) ersetzt. Dieser besteht aus 4 Kupferoxydul-Gleichrichtern, von denen jeweils zwei parallel geschaltet sind, und den zwei Kondensatoren, die über dem Messwerk angebracht sind. Durch diese Änderung haben auch alle verbauten Widerstände andere Werte.
Die verbauten Kupferoxydul-Gleichrichter:
links: Offene Gleichrichter-Säule, Form G 2041/1(U<ub>n = 0,5 V; In = 70 mA)
rechts: Aufbau ähnlich einem Sirutor, die Kappen sind versiegelt (verlötet)

1944 ...

Das hier abgebildete Exponat wurde 1944 produziert. Der elektrische Aufbau ist mit dem Modell von 1941 identisch, das Gerät besitzt aber ein paar interessante Details.
Durch den Kriegsverlauf bedingt besteht eine enorme Materialknappheit. Die Frontplatte besteht hier aus verleimten, schwarz lackierten Holzplatten (zuvor Hartgummi) und die Beschreibung im Deckel ist nicht mehr aus teurem Aluminium gefertigt, sondern ein einfacher, aufgeklebter Zettel.

Änderungen

2017-11-13 Erfassung