Funke W 3

 
Inventarnummer 01092
Bezeichnung W 3
  Mit dem Modell W3 beginnt die 2. Generation von Patent-Röhrenprüfgeräten von Funke. Wie das Modell W1 ist es als Tischgerät für Wechselstromanschluss ausgelegt. Das Gerät bietet verschiedene Heizspannungen und mehrere Anoden- und Hilfsgitterspanungen. Das Gerät besitzt ein großes, rundes Anzeigeinstrument mit Chromrand. Es bietet neben der Röhrenprüfung auch Röhren-Krachelkontrolle, Kennlinienaufnahme, Messung von Hochohmwiderständen, Kondensatoren Spannungsfestigkeit, Gleichstrommessung bis 100mA und Gleichspannungsmessungen bis 250 Volt. Inklusive Ergänzungslieferungen umfasst der Prüfkartensatz ca. 230 Karten.
Hersteller Bittorf & Funke, Weida i. Th.
Datierung ca. 1934
Preis 168.- RM (ohne Gleichrichterröhre)
Kategorie Röhrenprüfgeräte
Material Holzgehäuse; Hartpapier; Glas; Messing; Messing (verchromt); Pressstoff; Papier
Abmessungen (BTH): 480 · 280 · 200 mm (inkl. Deckel)
Masse ca. 12 kg (inkl. Karten)
Zustand 2/A
Das Gerät funktioniert einwandfrei, zum Thema "Heizspannungen" siehe weiter unten.
Markierungen Innen ist die Nummer "3412" gestempelt.
Beschreibung Der optische und mechanische Aufbau entspricht dem Modell W 1. Der Funktionsumfang wurde um einige weitere Heiz- und Anoden-Spannungen erweitert. Die Prüfkarten wurden entsprechend angepasst und sind ca. 3 cm breiter als beim Modell W 1. Die alten Prüfkarten können daher nicht mehr verwendet werden. Mit Hilfe eines Umschalters können auch Röhren mit zwei Systemen (z.B. Duo-Dioden) geprüft werden, ohne dass die Prüfkarte getauscht oder die Röhre in einen anderen Sockel gesteckt werden muss.
Alle zur Prüfung von Röhren benötigten Bedienelemente sind auf einer Hartpapierplatte montiert. Transformator, Kondensator und Widerstände sind innen direkt am Holzgehäuse befestigt. Neben der Bedienplatte befindet sich ein Fach für dir Prüfkarten, dahinter ein kleines Fach für Steckstifte und Kabel.
Der Gehäusedeckel ist abnehmbar, eine Tabelle der prüfbaren Röhren ist auf der Innenseite des Deckels angebracht.
Referenz Original-Handbuch mit Typenbezeichnung

Gerätecharakteristik

Röhrenfassungen 11 Röhrenfassungen sind verbaut:
4 x Europa 3/4/5 pol.
1 x Außenkontakt klein
2 x Außenkontakt groß
3 x Hexodenfassung
1 x Europa 5+1 pol.
Heizspannungen Das Gerät besitzt keine festen Heizspannungen wie beim Modell W 1. Es gibt zwei getrennte Buchsen-Leisten, die unterschiedliche Spannungswerte zur Verfügung stellen. Durch Stecken zweier Prüfstifte in die beiden Bereiche wird die gewünschte Heizspannung ausgewählt. Diese berechnet sich durch Addition der Teilspannungen zwischen den einzelnen Buchsen (Beschriftung am Gerät vorhanden). Dieses Prinzip der Heizspannungswahl wurde bis zum letzten Gerät, dem W 20, beibehalten. Teilweise ergeben sich durch diese Architektur auch krumme Spannungswerte, die nie benutzt wurden. Funke hat damit aber erreicht, dass auch Heizspannungen für neue Röhrentypen, die zum Zeitpunkt der Herstellung des Geräts noch unbekannt waren, vorhanden sind.

In diversen Foren im Internet wird über die Heizspannungen beim Funke W3 berichtet. Insbesondere die höheren Spannungen sind unklar, teilweise widersprüchlich beschriftet und teilweise falsch. Auf Jogis Seite findet sich eine sehr informative Abhandlung zu dem Thema.

Im folgenden Dokument sind die ermittelten Werte des hier vorgestellten Exponats zusammengefasst. Die Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Werten ist farblich gekennzeichnet:
Heiszspannungen Funke W3 (#01092) [5 KB]
Anonden-Spannungen 30 / 60 / 100 / 200 Volt
Hilfsgitter-Spannungen 60 / 100 / 200 Volt
Datenblatt nicht vorhanden
Handbuch Funke W 3 - Gebrauchsanweisung [711 KB]
Röhrentabelle im Deckel [556 KB]
Prüfkarten Die Prüfkarten haben eine Abmessung von ca. 180 x 100 mm, sind gelocht (Metallösen) und mit einer runden Aussparung für das Messwerk ausgestattet. Die Karten besitzen eine Skala, die den oberen Teil des Messwerks überdeckt und mit "Unbrauchbar", "Noch brauchbar" und "Gut" beschriftet ist. Neben der mit der Karte zu prüfenden Röhrentypen sind auch die Prüfparameter (Anodenstrom, Anodenstrom-Messbereich, Hilfsgitterspannung und Heizspannung) aufgelistet. Alle Karten sind nummeriert und besitzen eine Aussparung (oder sonstiger Kennzeichnung) für die zu nutzende Röhrenfassung.

Karten / Kartensätze:
Es gab ca. 230 Prüfkarten und einige Zusatzkarten.
 
Schaltplan nicht vorhanden
Netzanschluss 110 / 125 / 150 / 220 / 240 Volt
zusätzlich: 4,5 Volt Taschenlampenbatterie
Bestückung RGN 2004
Im Exponat wird eine umgesockelte AZ 12 als Gleichrichterröhre verwendet.

weitere Aufnahmen des Exponats ...

[01092] Patrnt-Röhrenprüfgerät W3. Bittorf & Funke, Weida i. Th.; ca. 1934 [01092] Patrnt-Röhrenprüfgerät W3. Bittorf & Funke, Weida i. Th.; ca. 1934 [01092] Patrnt-Röhrenprüfgerät W3. Bittorf & Funke, Weida i. Th.; ca. 1934 [01092] Patrnt-Röhrenprüfgerät W3. Bittorf & Funke, Weida i. Th.; ca. 1934

Änderungen

2016-09-24 Erfassung